St.Quen in Rouen(Frankreich)

Vor zwei Wochen haben meine Schwester und eine tolle Gruppenfahrt mit dem Bayrischen Pilgerbüro gemacht; das Thema der Reise war der Impressionismus, jene Kunstart, die im 19. Jahrhundert begann und für die Namen wie Monet, Manet, Pisarround viele andrer stehen. So waren wir auch im westfranzösischen Rouen, einer Stadt mit etwa 100 000 Einwohnern, die insofern impressionistisch berühmt wurde, als der Maler Claude Monet die Kathedrale zu verschiedenen Tageszeiten gemalt hat. Deshalb führte uns der W eg auch nach Rouen, die ich übrigens für eine der schönsten Städte Frankreichs halte. Nicht nur die zahllosen wunderschönen Fachwerkhäuser in der Innenstadt, die übrigens nach der Kriegszerstörung der Stadt aus verschiedenen Teilen der Stadt im Zentrum neu aufgebaut wurden, sondern auch die wunderschönen Kirchen faszinierten mich: die moderne Kirche St. Jearc in der Innenstadt, die Kirche St. Macrou, die wunderbare Kathedrale und etliche andere, hier aber besonders die Kirche St. Quen. Die Kirche ist uralt, ursprünglich eine Abteikirche aus dem 7. Jahrhundert. Und diese herrliche Kirche ist von dem heiligen Quen (nicht zu verwechseln mit Bischof Genn!) gebaut. Sein eigentlicher Name war Audoenus, andere Klostergründer waren der heilige Wandregisel, meistens als Wandrille bekannt, und dem heiligen Philibert erbaut; schade eigentlich, dass ich noch nie ein Kind auf den Namen Quen oder Wandregisel getauft habe. St. Quen ist wegen seiner Architektur und seiner einzigartigen Orgel weltberühmt. Schade, dass bei solchen Gruppenreisen vieles viel zu kurz kommt. St. Quen wurde zwischen de 13. und dem 16. Jahrhundert gebaut.

Mir ging es aber, wie Sie sich vorstellen können, um das Portal, das wir als „Tor des Monats Juni“ herausstellen möchten. Es ist das mittlere von drei Portalen und ist aus Holz gemacht. Was muss das für ein Bildhauer gewesen sein, der dieses Portal mit den herrlichen Reliefs gemacht hat. Da ich nirgendwo eine nähere Beschreibung des Portals fand, bin auf eigene Deutungen angewiesen. Und da wären also zunächst die beiden grossen  Reliefs in der oberen Hälfte des Portals. Relativ leicht ist das rechte Relief zu deuten: die Taufe Jesu im Jordan. Das linke Bild ist wohl eine Darstellung der Geburt, bzw. der Anbetung des Jesus-Kindes. Ich meine, dass ich daraus den Weg der  Menschen, vielleicht auch der drei Magier, entdecken könnte. Darunter  ist eine Reihe von Menschen, vielleicht Apostel, zu sehen: Ich weiß es nicht genau. Was mich aber anspricht, ist der dritte Mann rechts, der die Arme zusammengelegt hat, als gehe ihn das Ganze nichts an.

Außerdem sehen Sie viele Details, aber ich kann sie nicht alle entschlüsseln. Das Portal aber ist ein grandioses Kunstwerk, man kann sich lange damit beschäftigen.