Messdiener beim Eiersammeln

Das Bild von den kleinen Dyckburger Messdiener(inne)n ist wohl schon zwanzig Jahre alt; die Kinder sind inzwischen erwachsene Leute, einige haben schon eigene Kinder.  Aber es ist ein Dokument eines schönen Spiels, das damals in der Osterzeit gemacht wurde. Die Messdiener(innen) hatten ihre „Rappeln“, mit denen sie einen unüberhörten Lärm machen konnten. So gingen sie von Tür zu Tür, waren gleich an ihren schönen Kleidern zu erkennen und baten um Eier, die sie dann später nach der strapaziösen Sammelaktion teilweise selbst aßen, und das hatten sie ja auch verdient. Und alles andere stifteten sie für eine gute Sache. Ich habe sie damals und heute bewundert.

Es ist übrigens sehr gut, wenn Messdiener(innen) nicht nur beim Gottesdienst dienen; ich fand es toll, dass einige von ihnen später zur freiwilligen Feuerwehr gingen, andere zur DLRG oder als Aufseher im Schwimmbad – oder als Trainer von Jugendfußballern. Da wird das Dienen, das sie als Messdiener gelernt hatten, umgesetzt in verschiedene Formen des Dienstes an Menschen. Auch zum Zivildienst haben sich etliche Messdiener eingesetzt.

In Bocholt gab (oder gibt?) es das „Wurstaufholen“ in der Karnevalszeit. Auch daran kann ich mich gut erinnern.

Und nicht zu vergessen Das Sammeln am Dreikönigstag: Kinder und Jugendliche gehen von Haus zu Haus, singen ein Lied und bekommen dafür eine Spende, z.B. gegen die Not in der Dritten Welt, und sie bekommen Süßigkeiten für den Eigenbedarf. Es hat mir übrigens viel Spaß gemacht, auch als ich mit zwei älteren Jugendlichen als Sternsinger von Haus zu Haus gezogen bin. Um nicht erkannt zu werden, wurde ich als „schwarzer König“ angemalt; ich glaube, das ist heute nicht mehr erlaubt. Aber es war interessant, einmal aus der Perspektive eines unerkannten Sternsingers die Leute zu treffen. Wir haben natürlich wunderbar – zweistimmig! – gesungen. Wenn sie sahen, dass da keine Kinder als Sternsinger kamen, sondern  Erwachsene, brachten sie die Schokolade schnell wieder in die Küche und holten stattdessen eine Schnapsflasche. Wir haben sparsam davon Gebrauch gemacht.

Schade, dass die durch und durch netten und selbstlos gemeinten Aktionen solcher Art durch die Halloween-Aktionen nicht  nur missbraucht, sondern zutiefst auch aggressiv gehandelt wurden. Wer nichts spendete, dem wurde das Haus mit Dreck und Eiern beworfen. So kann man eine eigentlich wunderbare Sache buchstäblich in den Dreck ziehen.