Der goldene Ring

Seit Kurzem trage ich am kleinen Finger meiner linken Hand einen goldenen Ring; natürlich kein echtes Gold. Er hat auch keinen Edelstein oder ein ähnliches Schmuckstück, wie es die Bischöfe an ihren Bischofsringen tragen. Aber er hat ein ganz anderes Erkennungsmerkmal; dreimal trägt er die Inschrift JESUS. Ich habe den Ring vor einiger Zeit im Urlaub in der Liebfrauen-Kathedrale in München im Souvenir-Shop gekauft. Es ist interessant: Ich sehe den Fingerring ziemlich oft vor mir, wenn ich die linke Hand zu irgendeiner Tätigkeit gebrauche, etwa jetzt beim Schreiben auf meinem Laptop; oder wenn ich die Hand ruhig vor mir liegen habe, z.B. beim Fernsehen; oder wenn ich Auto fahre und das Steuerrad mit beiden Händen festhalte. Der Ring mit dem JESUS-Emblem ist mir sehr gegenwärtig. Und das gibt mir den Anstoß zu einem kurzen Jesus-Gedanken oder Jesus-Gebet. Das ist für mich eine sehr bemerkenswerte Erfahrung.

Kürzlich traf ich einen Kollegen, den ich gut kannte und der ebenfalls den JESUS-Ring trug. Als er meine Hand mit dem Ring sah, lachte er, aber nicht ironisch, sondern zustimmend. Ich habe ihn gefragt, wieso er den Ring trage, und er gab mir eine sehr erstaunliche Antwort. Er sagte, in seiner Gemeinde sei es üblich, dass die Firmlinge nach der Firmung einen solchen JESUS-Ring von der Gemeinde geschenkt bekämen; und was ihn selbst überrasche: Nur ganz wenige haben den Ring inzwischen wieder abgelegt. Offenbar ist es für viele junge Leute ein diskretes Zeichen der Jesus-Nähe.

Inzwischen habe ich gehört, dass in einer bestimmten Kirchengemeine alle Leute, die neu in die Gemeinde kommen, einen solchen JESUS-Ring geschenkt bekommen.

Alles in allem: Ich finde, dass das ein starkes Zeichen ist, Zeichen einer Jesus-Nähe, zu der man sich bekennt, auch wenn man dabei manchmal den Spott anderer Menschen ertragen muss.