Gebetsraum von Juden

Nein, das ist eigentlich kein Gebetsraum, sondern einer von 18 Räumen in meinem „Modell-Puppenhaus“, von dem ich früher an dieser Stelle berichtet habe. Es ist eines meiner zahlreichen Hobbys, Miniaturhäuser zu errichten, und außer etlichen anderen Modell-Räumen befindet dich dieses Miniatur-Modell eines jüdischen Gebetsraumes. Die Oberseite ist mit Laubgirlanden bedeckt, was auf unserem Foto leider nicht zu sehen ist. Das erinnert an das Laubhütten-Fest, eines der wichtigsten jüdischen Feste. Am Tisch sitzen vier Leute mit der jüdischen Kippa (Kopfbedeckung) und dem Gebetsschal um die Schultern. Auf dem Tisch stehen koschere, also dem jüdischen Gesetz entsprechende Speisen. An der Rückseite, als Blickfang, steht die Tora-Rolle, daneben der siebenarmige Pessach-Leuchter und links der etwas größere Chanuka-Leuchter. Vorn links lieben Gebetstaschen und rechts eine Tora-Rolle für das tägliche Gebet. Und in den Teppich ist der Judenstern eingewebt.

Warum das Ganze? Ich habe das früher gern Kommunionkindern und Schulkindern gezeigt, damit sie sich ein bisschen ein Bild vom jüdischen Leben machen konnten; ich habe es natürlich genau erklärt. Denn mir war immer sehr daran gelegen, Kindern und Jugendlichen das Judentum zu erklären. An mehreren Wochenenden im Kloster Lievelde In Holland habe ich zusammen mit Experten das Judentum erklärt, und wir haben dann auch eine Fahrt zur wundervollen Synagoge in Enschede gemacht und dort auch mit sehr netten jüdischen Menschen gesprochen; auch die kleine Synagoge in Aalten haben wir besucht

An jedem Gründonnerstags haben Jugendliche der Herz-Jesu-Gemeinde Bocholt nachts einen Schweigeweg zum jüdischem Friedhof gemacht, dort einen Wortgottesdienst gehalten und nach jüdischer Sitte auf die Grabsteine Steine gelegt, die die Jugendlichen vorher unterwegs gesucht hatten. Es waren immer mehr als 100 Jugendliche, die in der Nacht in der Herz-Jesu-Kirche ein Pessach-Mahl hielten. Ich meine, dass die jungen Leute einen Einblick in die Schönheit der jüdischen Religion bekommen haben. Von denen ist bestimmt keiner dem Antisemitismus verfallen.