Barcelona
Vor kurzer Zeit haben mir Freunde aus ihrem Spanien-Urlaub diese nette kleine Plastik mitgebracht, die seitdem in meinem Wohnzimmer steht. Frau Küble hat sie fotografiert.
Sie zeigt, wie da zu lesen ist, den weltberühmten Fussball-Club „FC Barcelona“, und das in einer sehr putzigen, netten Art, wie es dem Club in der Realität keineswegs entspricht. Es ist ein Verein in ständiger Rivalität mit dem anderen großen Verein „Real Madrid“, und dabei spielt natürlich auch das Geld eine große Rolle. Ein sehr guter Spieler aus „Bayern München“ ist zu Beginn dieser Spielzeit von Barcelona für einen unsagbar hohen Preis gekauft worden; ein anderer Spieler, ein bekannter Brasilianer, ist z.Zt. in gerichtliche Verfahren verwickelt, wohl wegen Betrug und Korruption. Also: So kindlich und harmlos wie auf unserem Bild ist der „FC Barcelona“ ganz bestimmt nicht.
Aber die Stadt, in der übrigens vor etlichen Jahren die Olympischen Sommerspiele stattfanden, ist ein Traum: die wunderbare Lage direkt am Mittelmeer, die herrliche promenadenähnliche Straße „Ramblas“, die tollen Geschäfte und Kneipen, die unglaubliche Zahl von Menschen usw Und, als einer der absoluten Höhepunkte die Kathedrale „Sagrada Familia“ von Antonio Gaudi, die zwar noch nicht ganz fertig ist, aber schon jetzt eines der herrlichsten Bauwerke Europas ist, in einem Stil, der eigentlich mit keiner anderen Kathedrale Europas vergleichbar ist. In dieser noch unfertigen Kirche habe ich vor zwei Jahrzehnten mit der großen Schar von Pilgern die Hl. Messe gefeiert, junge Leute haben die Musik gemacht, die Pilger haben toll gesungen, Und später haben wir noch vor der alten Bischofskirche von Barcelona mit den spanischen Kirchenbesuchern getanzt.
Sagrada Familia wurde 1884 bis 1926 in seinem Kern gebaut, aber erst später wurden die durchbrochenen Türme, bizarre Symbole der Apostel, errichtet. Es werden in den nächsten Jahren – „Jahrzehnten ? – noch weitere Teile der Kathedrale gebaut werden.
Man darf allerdings nicht verschweigen, dass das Land um Barcenola: „Katalanien“, seit Jahrzehnten um seine Unabhängigkeit von Spanien kämpft, aber diese Unabhängigkeit wohl nie erreichen wird, trotz der wachsenden Entfremdung. Die Katalanen sprechen eine andere Sprache als die Spanier und haben auch eine andere Kultur, aber das Land ist wunderschön und begeistert alle Besucher.
In der siebziger Jahren habe ich mit Loburger Oberstufenschülern in den Ferien Camping-Seelsorge auf dem Campingplatz von Calella gemacht, auch mit mehrsprachigen Gottesdiensten, in denen die Loburger in verschiedenen Sprachen Kurzpredigten hielten: in der Vorabendmesse am Samstag in Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch; in der Hl. Messe am Sonntagmorgen in Niederländisch und Deutsch. Wir haben auch zahlreiche Kinder-Ferien-Spiele mit den Kindern auf dem Campingplatz multikulturell gemacht. Calella liegt etwa 60 km nördlich von Barcelona, und weil dort schon damals mehr als 40 000 Deutsche ihren Urlaub verbrachten, nannten die Spanier den Ort „Calella de los Alemannes“. In Gerona haben wir damals mit mäßiger Begeisterung einen Stierkampf erlebt.