Hundeleben.

Am vorigen Sonntag fand in Münster die „DOGLIVE“ statt, und in der Zeitung war zu lesen, dass diese „Hundemesse“ von etwa 3000 Hunden, natürlich mit ihren Frauchen und Herrchen, besucht worden ist. Kann man sich ja auch gut vorstellen, dass die Hunde Spaß daran haben, eine Veranstaltung zu besuchen, in der es viel zu sehen und viel zu tun gibt; schließlich konnten die Hunde nicht nur ihren gelenkigen Artgenossen zuschauen, sondern auch selbst einige sportliche Leistungen bringen. Und zu essen, pardon: zu fressen gab es natürlich auch einiges, nicht nur für die Hunde.

Dass der Name englisch formuliert war, war wohl eine kluge Überlegung der Veranstalter. Hätte man den deutschen Namen „Hundeleben“ gebraucht, wären wahrscheinlich die meisten Hunde abgeschreckt worden. Denn wir verstehen ja in unserem Sprachgebrauch das Wort „Hundeleben“ eher negativ: „Der hat das reinste Hundeleben!“ oder „Er lebt wie ein Hund!“ Oder jemand ist „hundeelend!“ usw. Wir verbinden mit „Hundeleben“ eine negative Grundbefindlichkeit, die möglicherweise aus der Erfahrung einer Zeit kommt, als die Hunde noch nicht die treuen und geliebten Gefährten waren, mit denen man u.U. Tisch und Bett teilt. Hunde sind liebenswerte Geschöpfe, und es ist eine viel diskutierte Frage unter Theologen, ob Hunde eigentlich in den Himmel kommen. Ich kann mich an einen Kollegen erinnern, der gern sagte: „Wenn ich meinen Hund nicht mit in den Himmel nehmen darf, will ich auch nicht hinein.“ Das war wohl eine Anlehnung an die berühmte Legende des hl. Antonius, der auch nur in den Himmel wollte, wenn er seinen Gefährten, ein Schwein, mitnehmen durfte. Petrus hatte ihm das bekanntlich untersagt, aber auf Intervention der Gottesmutter durften dann doch beide in trauter Gemeinsamkeit das Himmeltor durchschreiten.

Das nette Bild fand ich im Herbst in Norderney. Es ist ein verständlicher und ebenso charmanter Hinweis darauf, dass man doch bitte dafür sorgen solle, dass die Hundehaufen weggeräumt würden. Der Appell richtet sich vernünftigerweise nicht an die Hunde, die nichts dafür können, wenn sie einem dringenden Bedürfnis nachkommen, sondern an die Herrchen und Frauchen, die doch bitte dafür sorgen möchten, dass die Hundehaufen entfernt werden. Klar, die Hunde können das nicht selbst erledigen; also?

Als ich vor vielen Jahren einen kleinen Dackel geschenkt bekam und ihn zum ersten Mal in meine n Wohnung, brachte, hinterließ er als erstes einen Haufen unmittelbar vor meiner Wohnungstür. Aufregung?  Überraschung? Freude?

Ich habe den Haufen weggefegt, und das war auch später manchmal nötig. Vielleicht gab es auf der Doglive eigene Hundetoiletten.