Christi Geburt.

Auf diesem Weg möchte ich allen Freunden und Bekannten und allen, mit denen ich „virtuell“ verbunden bin, herzliche Wünsche zum Weihnachtsfest senden, und alles Gute und Gottes Segen für das Neue Jahr 2010. Man wird sich erst wieder an die neue Jahreszahl gewöhnen müssen.

Ich habe meine Vorbereitungen für Weihnachten im Wesentlichen abgeschlossen. Am Heiligen Abend feiere ich die Familienmesse in St. Antonius, nehme an der Christmette in St. Joseph teil, feiere die Messe am ersten Weihnachtstag im Altenheim Lamberti, am zweiten Weihnachtstag wieder in St. Antonius und am Sonntag in St. Joseph. Die meisten Weihnachtsgrüße habe ich geschrieben. Bei „Kirche+Leben“ bin ich mit den Vorbereitungen bis zum 10. Januar, dem Fest der Taufe Jesu. Das ist einfach nötig wegen der Redaktions-Schlüsse, die ja immer etliche Tage vor dem Erscheinungsdatum liegen. Auch für die Fastenzeit habe ich schon sieben Texte abgeliefert; das ist allerdings ein bisschen gewöhnungsbedürftig: im Advent die Fastenzeit bedenken. Das war wohl früher einfacher, als vom Martinsfest (11. November) bis Heiligabend ebenfalls eine vierzigtägige Fastenzeit war. Das ist abgeschafft, aber ich kenne durchaus Leute, die auch die Adventszeit für einen einfacheren Lebensstil nutzen.

In der Innenstadt von Münster ist der Teufel los; mit der Geburt Jesu Christi hat das nichts mehr zu tun. Aber will der Mann mit dem Lama, der in einer Büchse Geld sammelt, an die armen Hirten in Betlehem erinnern? Oder ist das Werbeplakat im Reisebüro für eine Fahrt nach Los Angeles, was ja das spanische Wort für „Engel“ ist, ein diskreter Hinweis auf die Engel von Betlehem? Oder die drei Kronen auf der Papierserviette: Sollen sie auf die drei Könige hinweisen? Auch das Licht ist ja nicht so sehr eine Beleuchtungsinszenierung, die ganz von fern an das Licht von Betlehem erinnert. Vielleicht kann man tatsächlich auf dem heidnischen Konsum-Markt leise Hinweise auf das wirkliche Weihnachten entdecken; auch Jesus kam ja gerade nicht spektakulär, sondern sehr diskret und nur für die zu erkennen, die ein schlichtes Herz und einen tiefen Glauben hatten.

Auch dieses Bild ist aus dem Dom zu Örebro in Schweden, so wie das Bild im November. Christoph Reiberg hat dieses schöne Bild auf unserer Schweden-Wallfahrt im Oktober gemacht. Es zeigt, woher das Licht kommt: vom neu geborenen Gotteskind. Die Hirten gehören drei Generationen an; und ihr Gegenüber sind Ochs und Esel. Eigentlich ein ganz normales Weihnachtsbild, aber seltsam gemüthaft, und ich finde es besonders nett, dass Menschen und Tiere die Krippe einrahmen. Dieses Glasfenster dürfte wohl im 19. Jahrhundert geschaffen sein. Solche sehr konkreten Darstellungen nennt man „Nazarener-Stil“; der Glasmaler hat nicht nach Symbolen und Verschlüsselungen gesucht, sondern hat sehr direkt die Weihnachtsgeschichte so gemalt, wie er sie sich vorstellte.

Und wo sind die Weisen? Ich meine, dass die Weisen außerhalb des Bildes stehen; es sind die, die diesseits der Krippe stehen und niederknien, um anzubeten; solche Menschen sind wirkliche Weise. Gut, dass wir darin in den ersten Tagen des Neuen Jahres denken, zu dem ich Ihnen Gottes Segen wünsche.